Krankheitsbilder

Anorexia Nervosa (Magersucht), Bulimia Nervosa (Ess-Brech-Sucht), Binge-Eating Störung, Atypische Essstörungen und Adipositas (wobei Adipositas nicht per se eine Essstörung ist, aber das Verhalten das dazu führt, kann als eine Essstörung klassifiziert werden)

Essstörungen dürfen nicht unterschätzt werden, da sie mit einer hohen Mortalität und Morbidität verbunden sind und sowohl Männer als auch Frauen aller Altersgruppen, Rassen und gesellschaftlichen Schichten können davon betroffen sein. Parallel zu einer wachsenden Epidemie der Fettleibigkeit, wird der kulturelle und sozialer Druck ‚dünn‘ zu sein stets größer. Wenn noch dazu ein niedriges Selbstwertgefühl / Perfektionismus / Vulnerabilität / Impulsivität und schwierige interpersonelle Beziehungen hinzukommen, kann eine Essstörung ein Weg sein, um eine gewisse ‚Kontrolle‘ wieder zu erlangen. Die Kontrolle ist jedoch kurzlebig und auch illusionär, da man irgendwann einen Punkt erreicht, wo nur noch die Essstörung im Mittelpunkt steht: Essen, Gewicht und Körperwahrnehmung werden zur Hauptbeschäftigung.

Die gute Nachricht ist, dass Essstörungen behandelbar sind. Aus meiner langjährigen Erfahrung mit und von Patienten habe ich gelernt, wie wichtig es ist einen ganzheitlichen Ansatz zu wählen. Essen ist nie alleine der Grund für eine Essstörung.

Angst-, Panik- und Zwangsstörungen.

Angst ist an sich ein evolutionär entwickeltes Verhalten, das als ‚Frühwarnsystem‘ dem Körper und Geist ermöglicht sich auf nahende Gefahr vorzubereiten. Eine Störung besteht dann, wenn die Angst exzessiv, anhaltend, unangemessen ist und / oder wenn keine erkennbare Gefahr vorherrscht.
Angststörungen können nicht nur sehr einschränkend sein, darüber hinaus führt das auftretende Vermeidungsverhalten (als Reaktion zur Angst) zu einer Isolation und Limitation der eigenen persönlichen Aktivitäten.

Aus meiner Erfahrung sind Angststörungen gut behandelbar. Eine Behandlungskombination aus Medikamenten und Psychotherapie zeigt gute Erfolge.

Akutes Belastungsreaktion, Anpassungsstörung, Posttraumatisches Stress Syndrom

Manchmal können uns gewisse Lebensgeschehnisse aus der Bahn werfen (z.B. Tod / Gewalt) und wir reagieren mit einer Stress Reaktion: entweder physiologisch (z.B. erhöhte Herzfrequenz, verschwitzte Handinnenflächen), emotional (von Gefühlen überwältigt) und kognitiv (mental verwirrt). Diese Reaktion kann akut oder auch langanhaltend sein und wird dann als chronischer Stress bezeichnet.

Die Dauer der Stress Reaktion ist ein guter Indikator um die Therapie zu bestimmen. Problem orientierte Intervention kann ausreichend sein für eine Akute Belastungsreaktion. Für das Posttraumatisches Stress Syndrom ist allerdings eine längere und intensivere Therapie angezeigt.

Manie, Depression, Bipolare Störung und Burnout

Stimmungsschwankungen deckt ein breites Spektrum ab: von einer ekstatischen, zu einer depressiven Stimmung. Der Begriff Burnout wird oft synonym mit Depression verwendet. Allerdings handelt es sich um zwei eigenständige Störungen, die Gemeinsamkeiten aufweisen können.

Stimmungsschwankungen weisen eine Beständigkeit und einen Einfluss auf die Funktionalität und Lebensqualität auf. Egal ob die Stimmungsschwankungen ekstatisch oder depressiv sind, Tatsache ist, dass wir die Fähigkeit verlieren emotionale Verbindungen einzugehen. Durch den Verlust von Schlaf, Konzentration, Appetit etc., fühlen wir uns oft wie ein Schatten unserer selbst. Eine effektive Therapie von Stimmungsschwankungen kann die Krankheitsdauer verkürzen und somit die Lebensqualität nachhaltig verbessern.

Insomnie, Hypersomnie, Narcolepsie, Restless Leg Syndrom

Tiefer und erholsamer Schlaf ist essentiell für einen guten psychischen Allgemeinzustand. Wenn der Schlaf unterbrochen/ reduziert oder auch exzessiv ist, dann kann er in jeder Hinsicht ‚erschöpfend‘ sein. Schlafstörungen werden häufig von Psychiatern behandelt, da sie oft Teil von Symptomen von anderen psychischen Störungen sind.

Eine fundierte Diagnose ist entscheidend, um die Ursache und infolgedessen die Behandlung der Schlafstörung zu identifizieren. Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Schlafstörung und ihre Ursache, aber generell hat sich eine Kombination aus Psychotherapie, Coaching (Entspannungsverfahren) und medikamentöser Therapie bewährt.

Somatoforme Störungen, Hypochondrie, Somatisierungsstörung, Chronisches Schmerz Syndrom

Diese Störungen werden oft als ‚psychosomatische‘ Störungen bezeichnet, da die Patienten mit körperlichen Beschwerden vorstellig werden, dessen organische Ursache weder die Intensität, noch das Ausmaß oder die Auswirkung der Symptome erklären kann. Patienten verbringen meist Jahre damit nicht nur die Ursache zu erforschen, vor allem aber auch die richtige Therapie zu finden.

Leider wird die Tatsache oft außer Betracht gelassen, dass unsere Organe nicht körperlich getrennt sind von unserem Geist. Psychiatrische und psychotherapeutische Hilfe für Patienten ist unabdingbar, um ihre Beschwerden in Kontext zu bringen und ihnen Hilfestellungen an die Hand zu geben und damit deren Auswirkungen im täglichen Leben zu minimieren.

Patienten fühlen sich von Ärzten ‚im Stich gelassen‘ was das Leiden und die Isolation oft verstärkt.

Meine Beobachtung ist, dass eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung massgebend ist, für die Behandlung von psychosomatischen Störungen.

Persönlichkeitsstörungen, Störung der Impulskontrolle, ADHD bei Erwachsenen

Die einzelnen Störungen im Bereich der Verhaltensstörung sind breit gefächert und komplex. Was sie gemeinsam haben ist, dass sie durch rigide / maladaptive und durchdringende Verhaltens- und Gedankenmuster entstehen (die von der kulturellen Norm abweichen) und oft – eine negative – Auswirkung haben auf persönliches, berufliches und soziales Verhalten.

All diese Verhaltensstörungen bestehen meistens schon seit Jahren und Patienten suchen professionelle Hilfe in aller Regel für ein spezifisches Problem. Psychotherapie, einschließlich der Dialektischen Verhaltens Therapie (DBT nach Linehan) wird überwiegend als Behandlungsmethode präferiert.